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Lebenslieder … von Hanno Loewy

Seit 2004 leitet Hanno Loewy das jüdische Museum Hohenems, das heuer das 20-jährige Jubiläum seines Bestehens feiert. Loewy ist in Frankfurt am Main geboren und arbeitete als Publizist und Ausstellungsmacher über jüdische Kultur. In Loewys Lebensliedern spiegelt sich nicht nur diese wider, sondern auch eine Liebe zu Pop und Klassik.

loewy
DAS FAMILIENBAD
von Wolf Biermann
Das waren eigenartige „Kinderlieder“, die ich Ende der Sechzigerjahre lernte. Die „Ballade vom biederen Familienvater“ oder „Was verboten ist, das macht uns gerade scharf“. Biermann sang rotzfrech, und der frühzeitig politisierte Siebenjährige, der ich war, hat schon gemerkt, dass dieser Sänger genauso zwischen den Stühlen sang, wie die eigene Familie saß, zwischen den Generationen, zwischen Ost und West, zwischen einem immer noch unheimlichen Deutschland und einem auch nicht sehr vertrauten Judentum.

THE RAGGLE TAGGLE GYPSY
von Planxty
Heute geben das ja viele Leute nicht mehr zu – dass sie irische Volksmusik geliebt haben. Folk aber wärmte einem das Herz, bevor der Klezmer überhandnahm. Das erste Album der irischen Planxty kann ich noch heute mitsingen. So viel Komplexität in einer so „einfachen“ Musik.

KILLING AN ARAB
von The Cure
1981 dekorierten wir mit dem Cover von „Boys Don’t Cry“ unseren Getränkestand auf dem Karneval und tanzten zu „F I R E I N C A I R O“ und „Killing an Arab“ die ganze Nacht durch. So wie Robert Smith hatten wir „Der Fremde“ von Camus gelesen. Und natürlich wollten wir keine Araber töten, sondern ihre Freunde sein.

lebenslieder

FILMMUSIK ZU „JULES UND JIM“
von Georges Delerue
Süchtig danach wurde ich beim Autofahren in Budapest. Da war eine Kassette mit Delerue-Musik meine Droge. Es ist gefährlich, sich an diese Musik zu erinnern. Sie ist schnell da und geht nicht weg.

KLAVIERKONZERT A-DUR KV 488
von Wolfgang Amadeus Mozart
In der Nacht nach dem Abend, an dem ich meine Frau kennengelernt hatte, lief das Klavierkonzert in A-Dur im Radio. Ich konnte nicht schlafen, und als ich einschaltete, begann der langsame Satz. Wer sich verlieben möchte, sollte diese Musik hören.

BLACKBIRD
von The Beatles
Die Beatles haben die schönsten Lieder zum Nachsingen und Sich-gut-Fühlen geschrieben. „Blackbird“ ist eines der traurigsten. Und das schönste. Es gibt offenbar nichts Schöneres, als traurig zu sein.

WIE SOLL ICH DICH EMPFANGEN
von Johann Sebastian Bach
Dieser Choral aus dem „Weihnachtsoratorium“ ist von einer erotischen Zärtlichkeit, die alles Religiöse übersteigt – oder unterläuft. Das Christentum ist für Juden ja nicht immer eine angenehme Erfahrung, aber für die Musik von Bach ist man bereit, zumindest einige der kleineren Missetaten irgendwann zu verzeihen.

LET’S POISON PIGEONS IN THE PARK
von Tom Lehrer
Tom Lehrer war eine der witzigsten jüdischen Stimmen in den USA der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Seine bissigen Texte ließen kein Fettnäpfchen aus, auch kein jüdisches. Irgendwann begann ich, die ganze Verrücktheit jüdischer musikalischer Grenzgänger in den USA kennen- und lieben zu lernen.

IT AIN’T ME BABE
von Bob Dylan
Welche Musik hört man, wenn man mit seinen Kindern bis Italien fahren will? Und die „Kleinen“ längst aus dem Alter der „Hörspielkassetten“ raus sind und gerade ihren eigenen Musikgeschmack entwickeln? Wir haben es mit Bob Dylan versucht, und alle waren glücklich. Auch und gerade, wenn es der Sänger nicht war.

Bisherige Autoren der Reihe „Lebenslieder“ finden Sie hier.

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